Freitag, 8. Februar 1985BKB-Mitteilungen 2-1985 - Berge versetzen will gelernt seinSonntag, 1. August 1982BKB-Mitteilungen 8-1982 - Transportfähig zerkleinert
Im Baufeld Esbeck 24 Braunkohlenquarzite gesprengt
Donnerstag, 5. August 1982, 12.35 Uhr: durch eine dumpfe Detonation wird eine halbe Stunde vor Schichtwechsel die Stille des Baufeldes Esbeck zerrissen. Eine grauweiße Wolke erhebt sich. Auf der nahen Großbaustelle Kraftwerk Buschhaus und sogar in Esbeck wird der Nachhall vernommen. Wo kurz vorher noch 24 tonnenschwere Braunkohlenquarzite mit bis zu 3 m Kantenlänge lagen, türmen sich jetzt Steine kleineren Formates. Drei Kilogramm Ammon-Gelit 3 hätten ausgereicht, um die großen Quarzite Überbleibsel aus dem Tertiär transportfähig zu zerkleinern. Bei Sprengarbeiten über Tage schreibt die Bergbehörde einen Sicherheitsabstand von 300 m um den Sprengort vor. Aus sicherer Distanz ist demzufolge vom Schießtrupp der Kohleversorgung Treue auch diese Sprengung vorgenommen worden. Was Hydraulikbagger mit aufgesetzten Meißeln sonst nur unter großem Zeitaufwand hätten verrichten können, gelang den 25 Ammon-Gelit 3-Patronen ohne Mühe und in Sekundenschnelle. Etwas mehr Zeit, nämlich eine ganze Schicht, hatten die Vorarbeiten in Anspruch genommen. Fahrsteiger Alfons Gnatzy, auch im Gleisbaubetrieb tätig, nimmt bei Sprengarbeiten im Tagebau die Aufgaben eines Schießsteigers wahr. Um Patronen und Zünder richtig plazieren zu können, wurden zunächst bis zu 1,50 m tiefe Bohrungen in die Quarzite eingebracht - ein Bohrloch pro Stein. Jede Bohrung wurde mit einem Sprengsatz geladen und verdämmt. Untereinander in Reihe verbunden waren dann die Zünder, die mit einer Kondensator-Zündmaschine um 12.35 Uhr ausgelöst wurden. Schon mehrfach ist Schaufelradbagger 43 während seines Einsatzes im Tagebau Schöningen beim Deckgebirgsabtrag auf Braunkohlenquarzite gestoßen. Von Baggerführer und Bedienungspersonal erfordert das jedesmal große Aufmerksamkeit. Da die Steine sich nicht ankündigen, können sehr schnell durch die Reißkraft an den Eimern des Schaufelrades Beschädigungen entstehen. Planierraupen befördern die übergroßen Brocken dann stets zügig aus der Schnittbreite des Gerätes. Nach der Zerkleinerung in den Tagebau Alversdorf transportiert e und dort zwischengelagert, erfüllen die gesprengten Quarzite beim Wegebau dann im nachhinein immer noch einen bergbaulichen Zweck - je nach Bedarf. BKB-Mitteilungen 8-1982 - Berge versetzen will gelernt sein
BKB-Rekultivierungsleistungen einem kritischen Fachgremium vorgestellt
Kraft einer alten Verordnung findet im Turnus von drei Jahren eine Befahrung der vom Bergbau genutzten und wiederurbar gemachten Flächen durch Vertreter der verschiede. nen Fachbehörden des Landkreises, der Landwirtschaftskammer, des Oberbergamtes Clausthal und des Bergamtes Goslar statt. Am 11. August war man wieder bei der Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG zu Gast, um vor Ort zu sehen, was hier in den vergangenen Jahren auf dem Gebiet der Rekultivierung geleistet wurde. Schon bei der Begrüßung wies Bergwerksdirektor Helmut von Unruh darauf hin, daß man seitens der BKB diesen Termin weniger als Verpflichtung zum Tätigkeitsnachweis empfinde, sondern als gute Gelegenheit, die geleistete Rekultivierungsarbeit einem kritischen Fachgremium vorzustellen. Dies um so mehr, als die gezielten Rekultivierungsbemühungen der BKB inzwischen auf eine mehr als 70jährige Geschichte zurückgehen und aus fachlich fundierter Sicht auch stets als erfolgreich bewertet worden sind. Bevor man die neugeschaffenen Flächen in Augenschein nahm, erläuterte Dr. Wilhelm Wilkening, Leiter der BKB-Markscheiderei, die Rekultivierungstätigkeit der Jahre 1979 bis 1981. In den vergangenen drei Jahren, d.h. von Ende 1978 bis Ende 1981 wurden für den Abbaufortschritt der Tagebaue-insbesondere des Tagebaus Helmstedt sowie des Aufschlusses im Salzkohletagebau Schöningen - insgesamt 162 ha Gelände beansprucht. Von dieser Fläche waren 32 ha bereits früher bergbaulich genutzt und zwischenzeitlich wieder rekultiviert worden - und zwar vornehmlich im Bereich der ehemaligen Esbecker Kippe. An Neugelände wurden somit von 1979 bis 1981 rd. 130 ha beansprucht - gegenüber 102 ha in den Jahren von 1976 bis 1978. Mit den hier gesondert abgetragenen Mutterbodenmassen in Höhe von rd. 700.000 m3 konnten insgesamt 121 ha ehemaliges Bergbaugelände rekultiviert und neuer Nutzung zugeführt werden - davon 59 ha für landwirtschaftliche und 62 ha für forstwirtschaftliche Zwecke. Dabei erstreckte sich die landwirtschaftliche Rekultivierung fast ausschließlich auf die inzwischen wieder voll verfüllten Teile des ehemaligen Tagebaus Treue (54 ha), während sich die forstwirtschaftlichen Maßnahmen etwa gleichmäßig auf alle fünf Tagebaue der BKB verteilten. In den Tagebauen Helmstedt und Schöningen bezieht sich die Aufforstung vornehmlich auf die Sicherung von Endböschungen. Umgewandelt wurden insgesamt 9 ha, davon 8 ha von Land- in Forstwirtschaft und 1 ha umgbkehrt von Forst- in Landwirtschaft. Außerdem sind 19 ha Böschungsflächen der ehemaligen Büddenstedter Hochkippe von einer bei der früheren Verkippung entstandenen natürlichen Böschungsneigung von bisher 1:1,5 auf ca. 1:3 abgeflacht und anschließend wieder neu aufgeforstet worden. Die bereits im vorigen Berichtszeitraum im ehemaligen Tagebau Treue angelegte Mutterbodenhalde wurde um 2 ha bzw. 100.000 m3 vergrößert. Sie umfaßt jetzt einen Gesamtinhalt von rd. 1,5 Mio m3 Mutterboden auf einer Fläche von rd. 42 ha. Durch diese Einzelmaßnahmen ergaben sich schließlich folgende neuen Flächenbestände: Die durch Tagebaue insgesamt entzogene Fläche vergrößerte sich von bisher 2.052 ha auf 2.182 ha. Davon entfallen auf die eigentliche Betriebsfläche 572 ha und auf die vorläufig nicht nutzbaren Kippenflächen 407 ha. Die insgesamt wieder nutzbar gemachte Fläche vergrößerte sich von 1.145 auf 1.235 ha, wovon auf landwirtschaftliche Flächen 573 ha und auf forstwirtschaftliche Flächen 453 ha entfallen. Zusammenfassend steht also einer zur Zeit durch Tagebaue noch genutzten Fläche von 979 ha (vorher 938 ha) eine bereits wieder rekultivierte Fläche von 1.235 ha (vorher 1.145 ha) gegenüber. Nach der Gesamtübersicht von Dr. Wilkening stellten Heinrich Römmer, Leiter der BKBLandwirtschaft und Dr. Bernd Nille, Leiter der BKB-Forstwirtschaft, die ihren Bereich betreffenden Rekultivierungsaktivitäten der letzten drei Jahre vor. Im Revier bereiste man dann zusammen das Baufeld I, Wulfersdorf, die Reinsdorfer Kippe und die Büddenstedter Höhe. Hier vor Ort stimmte man der Aussage von Direktor von Unruh zu, daß die im Revier im Entstehen begriffene Landschaft sich weitaus abwechslungsreicher darstellt als vor Inanspruchnahme durch den Bergbau. Gerade auf den Terrassen der Büddenstedter Höhe breiten sich vor dem Betrachter prächtige landwirtschaftliche Flächen begleitet von jungen Waldstreifen aus. Hier wie auch andernorts im Helmstedter Revier zeigt sich, daß die BKB in ihrer 70jährigen Rekultivierungsgeschichte gelernt hat, Berge optimal zu versetzen. BKB-Mitteilungen 8-1982 - Betriebswahlvorstände bestellt
AR-Wahlen in den Konzerngesellschaften
Die Amtszeit der jetzt amtierenden Aufsichtsratsmitglieder in den Konzerngesellschaften VEBA AG, Preußenelektra AG (Preag) und VIAG AG geht Mitte 1983 zu Ende. Gemäß § 2 der Dritten Wahlordnung zum Mitbestimmungsgesetz sind demnach zehn Arbeitnehmervertreter neu in den Aufsichtsrat dieser Gesellschaften zu wählen. Sollte das Abstimmungsergebnis eine Wahlmännerwahl vorsehen, wird die Wahl der Arbeitnehmervertreter in die Aufsichtsratsgremien durch Wahlmänner durchgeführt. Der Betriebsrat der Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG und Überland-Zentrale Helmstedt AG hat seine Wahlvorstände inzwischen bestellt. Für die Durchführung der Aufsichtsratswahlen in allen drei Unternehmen sind folgende Betriebswahlvorstände aus dem BKB/ÜZH-Bereich bestellt worden: ? Alfred Meyer (BKB) zum Hauptwahlvorstandsmitglied für die VIAG AG; ? Rudi Wesemann (BKB) zum Hauptwahlvorstandsmitglied für die VEBA AG und die Preußenelektra AG; ? Gustav-Adolf Sternberg (ÜZH) zum Hauptwahlvorstandsmitglied der Preußenelektra AG. Für die Aufsichtsratswahlen bei der VEBA AG, Preußenelektra AG und der VIAG AG setzt sich der Betriebswahlvorstand der BKB AG wie folgt zusammen: Rudi Wesemann als Vorsitzender, Karl Schnabel als stellv. Vorsitzender und Hans-J. Fritsch als Schriftführer. Die weiteren Wahlvorstands' mitglieder sind: Rudolf Lisowsky, Horst Evers, Heinrich Hecht, Alfred Meyer, Günther Piehlk und Karl Wyrembeck. Die Überland-Zentrale Helmstedt AG bestellte für die Aufsichtsratswahlen bei der VEBA AG und der Preußenelektra AG als Betriebswahlvorstand: Gustav-Adolf Sternberg als Vorsitzenden, Karl-Heinz Künle als stellv. Vorsitzenden und Rudolf Velke als Beisitzer. Im gleichen Zeitraum werden auch die Wahlen im VIAG-Bereich durchgeführt. BKB-Mitteilungen 8-1982 - Deutlich sichtbare Baufort- schritte in Buschhaus
Bericht zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG
Tagebau- und Kraftwerksleistung Die Abraumbewegung lag im 1. Halbjahr 1982 wesentlich höher als die im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, in dem aufgrund planmäßiger Still- und Umsetzungen sowie Überholungen von Tagebauanlagen die Abraumleistung stark beeinträchtigt war. Die Rohkohlengewinnung in der 1. Jahreshälfte 1982 entsprach dem Produktionsplan. Die für den Aufschluß des Tagebaues Schöningen erforderlichen Straßenverlegungen verliefen termingerecht. Am 7. Juni 1982 wurde die neu erstellte Kreisstraße 23 dem öffentlichen Verkehr übergeben und am 26. April 1982 mit den Bauarbeiten für die ebenfalls zu verlegende Landesstraße 640 begonnen. Kraftwerk Offleben Im 2. Quartal erhöhte sich die Stromerzeugung im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 139 Mio kWh oder 13,7 % auf 1.159 Mio kWh. Die Arbeitsverfügbarkeit stieg von 80,6 % (1981) auf 85,1 %. Das Revisionsprogramm wurde planmäßig durchgeführt. Die anteilige Ausnutzungsdauer des Kraftwerkes für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 1982 erreichte 6.319 h (Vorjahr 5.682 h); die Arbeitsverfügbarkeit änderte sich von 83 % (1981) auf 86,7 %. Die Brutto-Stromerzeugung stieg um 11,2 % auf 2.411 kWh (Vj.: 2.168 kWh). Kraftwerk Buschhaus Deutlich sichtbar ist der Baufortschritt des Kesselgerüstes. Die vier Hauptstützen für den 1. Zug haben ihre endgültige Höhe (98 m) erreicht. Die Kesselgerüstdecke für diesen Bereich wurde montiert und die ersten Bühnen komplett mit Geländern und Gitterrosten fertiggestellt. Die Stahlbauarbeiten liegen weitestgehend im Termin. Der Personenaufzug im Treppenturm ist zur vorläufigen Benutzung freigegeben. Im Bereich des Maschinenhauses wie auch am Kühlturm schreiten die Betonierungsarbeiten zügig voran. Im Bereich Bunkerschwerbau/ Schalthaus werden bereits Innenausbauarbeiten durchgeführt: Installation der Beleuchtung, Montage der Kabelpritschen und Lüftungskanäle. Die Arbeiten am Wasseraufbereitungsgebäude wurden im Berichtszeitraum aufgenommen. Inzwischen ist die Kellersohle fertiggestellt und einige Becken betoniert. Für das Verwaltungsgebäude wurden die Aushubarbeiten abgeschlossen. Stromabsatz Die Stromabnahme stieg im 2. Vierteljahr um 128 Mio kWh ( + 14,4 %) auf 1.025 Mio kWh. Der Anstieg der Stromabnahme ist auf die um 95 Mio kWh ( + 34,5 %) erhöhte Lieferung an das Verbundnetz sowie auf den Anstieg des Stromabsatzes im eigenen Versorgungsgebiet um 33 Mio kWh = 5,4 (Vj. -1,9) % zurückzuführen. Die Steigerung der Stromabnahme im eigenen Versorgungsgebiet begründet sich allein auf den erhöhten Strombedarf der Versorgungsunternehmen, bei denen eine Zuwachsrate von 7,2 (Vj. -2,7) % zu verzeichnen war. Demgegenüber reduzierte sich der Absatz an die Sondervertragskunden um -1,5 (Vj + 1,3) % auf 124 Mio kWh. Die Ursache für den höheren Absatz bei den Versorgungsunternehmen liegt hauptsächlich in der gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum kälteren Witterung. Im ersten Halbjahr 1982 stieg die Gesamtstromabnahme um 236 Mio kWh ( + 12,3 %) durch die Mehrlieferungen an die Preußenelektra und durch die im eigenen Versorgungsgebiet zu verzeichnende Absatzsteigerung von 61 Mio kWh ( + 4,5 %). Diese liegt damit über dem vergleichbaren Bundesdurchschnitt der öffentlichen Stromversorgung von +2,1 (Vj. -0,1 %). Mit der im Februar 1982 im eigenen Versorgungsgebiet aufgetretenen Jahreshöchstleistung von 481 (Vj. 480) MW ergibt sich für das Berichtsvierteljahr eine anteilige Benutzungsdauer von 6.314 (Vj. 6.033) Stunden. Personal- und Sozialwesen Die Belegschaft der Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG stieg im Berichtszeitraum um 20 auf 3.219 Mitarbeiter an. Hierbei erhöhte sich die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer um 40 auf 2.488 Mitarbeiter und die der Angestellten um 6 auf 626. Die Zahl der Auszubildenden und Praktikanten ging um 26 auf 105 zurück. 21 Auszubildende wurden nach Beendigung ihrer Berufsausbil dung in ein Arbeitsverhältnis über nommen. Der Krankenstand - bezogen auf den arbeitstäglichen Durchschnitt - sank gegenüber dem 2. Kalendervierteljahr 1981 (5,76 %) auf 5,39 %. Im 1. Kalenderhalbjahr 1982 ging er gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres von 6,88 % auf 6,49 % zurück. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ging gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 20 auf 42 zurück. Insgesamt ereigneten sich seit Jahresbeginn 98 Betriebsunfälle (Vorjahr: 112) und 10 Wegeunfälle (Vorjahr: 12). Im Berichtszeitraum begingen 39 Mitarbeiter das 40jährige Dienstjubiläum. 21 Mitarbeiter konnten auf eine 25jährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken. Sonntag, 1. Februar 1970BKB-Mitteilungen 2-1970 - Neues Umspannwerk für Helmstedts Stromversorgung
Neues Umspannwerk für Helmstedts Stromversorgung
Die Ursprünge der Stromversorgung der Stadt lagen im ehemaligen Kraftwerk Emma auf dem Schachtgelände zwischen Helmstedt, Emmerstedt und Barmke. Von dort führten die ersten Mittelspannungsleitungen zur Stadt. Im Jahre 1940 wurde im Zusammenhang mit der vom Ruhrgebiet bis nach Berlin führenden sog. Reichssammelschiene, einer leistungsfähigen Hochspannungsfreileitung (220 000 V), das Hauptumspannwerk Helmstedt der BKB zwischen Neu Büddenstedt und Helmstedt gebaut. Von diesem Zeitpunkt an orientierte sich die Versorgung der Stadt über Mittelspannungsleitungen in erster Linie auf diesen leistungsfähigen Speisepunkt. Würde die Bedarfszunahme der Stadt an elektrischer Energie ohne besondere Entwicklung verlaufen, hätte durch Hinzufügen weiterer Mittelspannungsverbindungen (15 000 Volt) die Leistung noch lange Jahre auf solch' einfache Weise gedeckt werden können. Die Entwicklung des Energiebedarfs dürfte sich aber, soweit jetzt zu übersehen, wesentlich gravierender gestalten, denn die verstärkte Ansiedlung von Industrie in Helmstedt bedingt eine erhöhte Leistungsbereitstellung; durch die Stillegung des Schwelwerkes Offleben sind etwa 1 000 Werkswohnungen in Helmstedt und Schöningen, die mit Warmluftheizungen betrieben werden, ohne geeignetes Brennmaterial. Diese Wohnungen sollen auf die moderne Nachtstromheizung umgestellt werden. Der Hauptteil dieser Wohnungen in Helmstedt liegt in den Stadtteilen Glockberg, Maschsiedlung und Warneckenberg. Nach reiflichen Uberlegungen und untermauert von Netzmodelluntersuchungen wurde der Entschluß gefaßt, eine neue Einspeisemöglichkeit aus dem Hochspannungsnetz (110 000 Volt). der BKB für die Stadt zu erstellen. Es bietet sich dafür der Anschluß an die Stadt im Westen tangierende Hochspannungsleitung in den Raum Fallersleben an. Dort wird an geeigneter Stelle in der Nähe der Lübbensteine auf einem Gelände von ca. 9 000 qm ein Umspannwerk entstehen, das die Hochspannung in Transformatoren in Mittelspannung umsetzt. Letztere verteilt in leistungsstarken Kabeln die elektrische Leistung an die Belastungsschwerpunkte und Transfor- matoren-Häuschen. Der Entschluß, für die Stadt ein neues Umspannwerk zu errichten, ist nicht leicht gefallen. Aber eine weitere Verstärkung der Mittelspannungskabel und -Freileitungs-verbindungen wäre nicht für genügend lange Zeit wirksam gewesen. Durch einen günstigen zentralen Standort des Umspannwerkes wird bei der Umorientierung des Netzes gewährleistet, daß mit möglichst wenig Aufbruchs- und Kabelverlegungsarbeiten im Stadtgebiet auszukommen ist. Die Investitionen für das Umspannwerk werden in erster Linie von den BKB getragen. Da ein Umspannwerk eine sehr große Übertragungsmöglichkeit hat, ist es der UZH möglich, der Bevölkerung — besonders in den genannten Stadtteilen — in größerem Maße wie bisher Nachtstrom für Heizungszwecke und Strom für elektrische Warmwasserbereitung zur Verfügung zu stellen. Bisher bestand im Stadtgebiet summarisch die Möglichkeit, 6 Prozent aller Wohnungen elektrisch zu beheizen. Dieser Prozentsatz dürfte sich in den nächsten Jahren auf 15 Prozent erhöhen. Bei der elektrischen Nachtspeicherheizung ist es nicht selbstverständlich, wie man vielleicht vermuten könnte, daß beliebig viele Wohnungen beheizt werden können. Der Strompreis ist, um für diesen Verwendungszweck zu annehmbaren Heizkosten zu kommen, so niedrig angesetzt, daß er nur über ein für andere Zwecke (nämlich den normalen Tagesbedarf) gebautes und instandgehaltenes Netz abgegeben werden darf. Würde man nur für den Nachtstrombedarf große Netzinvestitionen vornehmen, muß entweder sich dieses im Nachtstrompreis niederschlagen oder eine allgemeine Strompreiserhöhung wäre notwendig. Der Leistungsbedarf der einzelnen Nachtstromheizungsanlagen ist aber so hoch, daß er einem Tagesstrombedarf von ca. 10 Häusern entspricht. So können vernünftigerweise und wirtschaftlich grundsätzlich nur ca. 8-10% je nach den vorliegenden Netzverhältnissen aller Abnehmer mit Nachtstrom versorgt werden. Die Hilfestellung der BKB im Hinblick auf ihre Werkswohnungen wird eine Erhöhung dieses Prozentsatzes ermöglichen. Dr. Foerster BKB-Mitteilungen 2-1970 - Wohnverhältnisse unserer Belegschaft
Wohnverhältnisse unserer Belegschaft
Die Neubautätigkeit der Wohnungsbaugesellschaft niedersächsischer Braunkohlenwerke m.b.H. hat im Jahre 1969 weiter nachgelassen. Fertiggestellt wurden 12 Mietgaragen in Schöningen, Völpker Straße (1968: 16 Geschoßwohnungen, 14 Eigenheime und 6 Garagen). In der Baudurchführung befanden sich Ende 1969 drei Eigenheime in Offleben und ein Eigenheim in Esbeck. Geplant sind zunächst 4 Eigenheime in Helmstedt, Kreuzbreite, und später weitere 6 Eigenheime in diesem Baugebiet. Zugenommen haben die finanziellen Betreuungen für Belegschaftsmitglieder, die ihre Eigenheime in eigener Bauherrschaft errichten. Innerhalb des laufenden Bergarbeiterwohnungsbauprogrammes erreichten die Betreuungsbauten einen Anteil von 63 Eigenheimen und 70 Wohnungen. Davon sind insgesamt 45 Eigenheime mit 51 Wohnungen fertiggestellt (17 Eigenheime im Jahre 1969). Der Wohnungsbestand der WBG betrug Ende 1969: 2 295 Mietwohnungen. Von den insgesamt errichteten 1 413 Eigenheimen und Kleinsiedlungen waren bis Ende 1969 1 324 Eigenheime in das Eigentum der Siedler übergegangen. 1969 wurden 14 Eigenheime aufgelassen und den Kaufanwärtern zu Eigentum übertragen. Die WBG hat sich auch im Jahre 1969 von unbebauten Grundstücken getrennt, die sie für eigene Neubauten nicht mehr verwerten konnte. Darunter befinden sich mehrere Grundstücke, die an Belegschaftsmitglieder zur Errichtung von Eigenheimen in Selbsthilfe abgegeben wurden. Für die Beseitigung des aufgestauten Reparaturbedarfs sind 1969 zusätzlich erhebliche Beträge aufgewendet worden, insbesondere für Außenanstriche an den Wohnhäusern. Die vorgesehenen Maßnahmen konnten im wesentlichen abgeschlossen werden. Mit besonderer Sorgfalt sind die Vorbereitungen für die Umstellung von zunächst 908 Wohnungen auf Nachtstromspeicherheizung getroffen und im wesentlichen abgeschlossen worden. Die Arbeiten für den 1. Bauabschnitt, der 318 Wohnungen in Helmstedt und 148 Wohnungen in Schöningen umfaßt, sollen nach Möglichkeit im Laufe des Jahres 1970 beendet sein. Der werkseigene Wohnungsbestand verminderte sich im Jahre 1969 auf 721 Wohnungen. Denn in A l v er s d o r f sind die Wohngebäude Lindenstraße 12 und Schöninger Straße 25 mit 9 Wohnungen abgebrochen worden. Angekauft wurden 3 Wohnhäuser, und zwar Offleber Straße 61 und 63 und Schöninger Straße 71 mit insgesamt 7 Wohnungen. Im Wohnhaus Nr. 107 sind 3 Wohnungen zu einer Wohnungseinheit zusammengelegt worden. Zwei Wohnungen der ehemaligen Ziegelei sind der Abteilung Landwirtschaft zur anderweitigen Verwendung überlassen worden. Die Anzahl der in Helmst e d t verfügbaren werkseigenen Wohnungen erhöhte sich durch Ankauf der Wohngebäude Emil-v.-Behring-Straße 7 und Privatstraße 4 von 99 auf 105 Wohnungen. Das Haus Privatstr. 4 wurde zur Durchführung von baulichen Maßnahmen der Uberland-Zentrale Helmstedt A.G. erworben. Neben der Umsiedlung von Einwohnern der Gemeinde Alversdorf ist aus bergbaulichen Gründen eine weitere Umsiedlungsmaßnahme notwendig, und zwar für 39 Mieter, die im Ortsteil „Am kurzen Holze" der Gemeinde Neu Büddenstedt wohnen. Die Räumung der Wohnungen muß bis zum 1. 7. 1971 abgeschlossen sein. Zwei Wohnungen sind bereits geräumt. Fortgesetzt wurden im Jahre 1969 die Arbeiten zur Verbesserung der sanitären Einrichtungen und zur Modernisierung der Wohnungen. Im Zuge dieser Maßnahmen sind in Helmstedt, Schöninger Straße 17, in Schöningen, Raabestraße 4, 6 und 8, Lange Trift 1, Ostendorf 14, Alversdorfer Weg 3 und in Offleben, Bahnhofstr. 5 und Kirchstraße 1, 18 Bäder und WC's eingebaut worden. Bereits vorhandene Bäder in den Wohnungen des Umspannwerkes Helmstedt sind im Zusammenhang mit anderen Arbeiten komplettiert worden. Außerdem wurden 11 Wohnungen auf Ölheizung und 7 Wohnungen auf Nachtstromspeicherheizung umgestellt. Die Arbeit der Wohnungskommission war recht umfangreich. In 11 Sitzungen wurden 176 freigewordene Wohnungen wiederbesetzt und 10 Wohnungstausche genehmigt.
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