Bericht zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG
Tagebau- und Kraftwerksleistung
Die Abraumbewegung lag im 1. Halbjahr 1982 wesentlich höher als die im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, in dem aufgrund planmäßiger Still- und Umsetzungen sowie Überholungen von Tagebauanlagen die Abraumleistung stark beeinträchtigt war. Die Rohkohlengewinnung in der 1. Jahreshälfte 1982 entsprach dem Produktionsplan.
Die für den Aufschluß des Tagebaues Schöningen erforderlichen Straßenverlegungen verliefen termingerecht. Am 7. Juni 1982 wurde die neu erstellte Kreisstraße 23 dem öffentlichen Verkehr übergeben und am 26. April 1982 mit den Bauarbeiten für die ebenfalls zu verlegende Landesstraße 640 begonnen.
Kraftwerk Offleben
Im 2. Quartal erhöhte sich die Stromerzeugung im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 139 Mio kWh oder 13,7 % auf 1.159 Mio kWh. Die Arbeitsverfügbarkeit stieg von 80,6 % (1981) auf 85,1 %. Das Revisionsprogramm wurde planmäßig durchgeführt.
Die anteilige Ausnutzungsdauer des Kraftwerkes für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 1982 erreichte 6.319 h (Vorjahr 5.682 h); die Arbeitsverfügbarkeit änderte sich von 83 % (1981) auf 86,7 %. Die Brutto-Stromerzeugung stieg um 11,2 % auf 2.411 kWh (Vj.: 2.168 kWh).
Kraftwerk Buschhaus
Deutlich sichtbar ist der Baufortschritt des Kesselgerüstes. Die vier Hauptstützen für den 1. Zug haben ihre endgültige Höhe (98 m) erreicht. Die Kesselgerüstdecke für diesen Bereich wurde montiert und die ersten Bühnen komplett mit Geländern und Gitterrosten fertiggestellt. Die Stahlbauarbeiten liegen weitestgehend im Termin. Der Personenaufzug im Treppenturm ist zur vorläufigen Benutzung freigegeben. Im Bereich des Maschinenhauses wie auch am Kühlturm schreiten die Betonierungsarbeiten zügig voran.
Im Bereich Bunkerschwerbau/ Schalthaus werden bereits Innenausbauarbeiten durchgeführt: Installation der Beleuchtung, Montage der Kabelpritschen und Lüftungskanäle.
Die Arbeiten am Wasseraufbereitungsgebäude wurden im Berichtszeitraum aufgenommen. Inzwischen ist die Kellersohle fertiggestellt und einige Becken betoniert. Für das Verwaltungsgebäude wurden die Aushubarbeiten abgeschlossen.
Stromabsatz
Die Stromabnahme stieg im 2. Vierteljahr um 128 Mio kWh ( + 14,4 %) auf 1.025 Mio kWh. Der Anstieg der Stromabnahme ist auf die um 95 Mio kWh ( + 34,5 %) erhöhte Lieferung an das Verbundnetz sowie auf den Anstieg des Stromabsatzes im eigenen Versorgungsgebiet um 33 Mio kWh = 5,4 (Vj. -1,9) % zurückzuführen. Die Steigerung der Stromabnahme im eigenen Versorgungsgebiet begründet sich allein auf den erhöhten Strombedarf der Versorgungsunternehmen, bei denen eine Zuwachsrate von 7,2 (Vj. -2,7) % zu verzeichnen war. Demgegenüber reduzierte sich der Absatz an die Sondervertragskunden um -1,5 (Vj + 1,3) % auf 124 Mio kWh. Die Ursache für den höheren Absatz bei den Versorgungsunternehmen liegt hauptsächlich in der gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum kälteren Witterung.
Im ersten Halbjahr 1982 stieg die Gesamtstromabnahme um 236 Mio kWh ( + 12,3 %) durch die Mehrlieferungen an die Preußenelektra und durch die im eigenen Versorgungsgebiet zu verzeichnende Absatzsteigerung von 61 Mio kWh ( + 4,5 %). Diese liegt damit über dem vergleichbaren Bundesdurchschnitt der öffentlichen Stromversorgung von +2,1 (Vj. -0,1 %).
Mit der im Februar 1982 im eigenen Versorgungsgebiet aufgetretenen Jahreshöchstleistung von 481 (Vj. 480) MW ergibt sich für das Berichtsvierteljahr eine anteilige Benutzungsdauer von 6.314 (Vj. 6.033) Stunden.
Personal- und Sozialwesen
Die Belegschaft der Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG stieg im Berichtszeitraum um 20 auf 3.219 Mitarbeiter an. Hierbei erhöhte sich die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer um 40 auf 2.488 Mitarbeiter und die der Angestellten um 6 auf 626. Die Zahl der Auszubildenden und Praktikanten ging um 26 auf 105 zurück. 21 Auszubildende wurden nach Beendigung ihrer Berufsausbil dung in ein Arbeitsverhältnis über nommen.
Der Krankenstand - bezogen auf den arbeitstäglichen Durchschnitt - sank gegenüber dem 2. Kalendervierteljahr 1981 (5,76 %) auf 5,39 %. Im 1. Kalenderhalbjahr 1982 ging er gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres von 6,88 % auf 6,49 % zurück.
Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ging gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 20 auf 42 zurück. Insgesamt ereigneten sich seit Jahresbeginn 98 Betriebsunfälle (Vorjahr: 112) und 10 Wegeunfälle (Vorjahr: 12).
Im Berichtszeitraum begingen 39 Mitarbeiter das 40jährige Dienstjubiläum. 21 Mitarbeiter konnten auf eine 25jährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken.