Samstag, 2. Juni 2012Breitbandzukunft Samtgemeinde Velpke und Emmerstedt
Gestern gab die "Breitbandinitiative Landkreis Helmstedt" bekannt, dass ein Bewilligungsbescheid des GAK Fördermittel für die Dörfer Bahrdorf, Groß Sisbeck, Klein Sisbeck, Papenrode, Rickensdorf, Rümmer und Volkmarsdorf in der Samtgemeinde Velpke zusagt. Damit seien über 80% der "weißen Flecken" im Lankreis Helmstedt mit minimum 2000 kbit/s im Downstream versorgt.
An der Ausschreibung wurden auch Fördergelder für die Ortschaft Emmerstedt mit beantragt. Emmerstedt wird allerdings weiterhin in die Röhre gucken. Ein Zuschuss für den DSL-Ausbau ist hier vorerst nicht vorgesehen. Letzte Hoffnung in absehbarer Zeit ist immer noch die Erweiterung der Glasfaser- und Leerrohrversorgung ab Thonwerke Emmerstedt durch die Deutsche Telekom. Geschehen könnte dies mit einer zügigen Sanierung des Radweges Emmerstedt-Helmstedt und einer zusammenhängenden Verlegung von Leerrohren bzw. Glasfaser. Ein Outdoor-DSLAM könnte damit am Ortseingang Emmerstedt gesetzt werden, womit Emmerstedt DSL-Geschwindigkeiten von mindestens 16.000 kbit/s wenn nicht sogar VDSL mit 50.000 oder 100.000 kbit/s bekommen könnte. Die Sanierung ist laut Landesregierung im Rahmen des Projektes "Sanierungsoffensive Landesstraßen" für das Jahr 2013 vorgesehen. Nach meinen Informationen vor wenigen Tagen sind die DSL-Ports für den Bereich Emmerstedt aufgebraucht. Weitere Anschlussschaltungen sollten mit der momentanen Belegung unmöglich sein. Erst wenn ein Anschluss frei wird, kann ein neuer geschaltet werden. Samstag, 26. Mai 2012Rund um uns und aus dem Rathaus
Neuigkeiten gibt es viele in Helmstedt und Umgebung. Die wichtigsten sind wohl, dass aus dem EDEKA-Markt an der Leuckartstrasse nichts wird. Ebenso ziehen sich die Planungen für den Euronics-XXL-Markt in Helmstedt in die Länge. Dieser sollte zuerst im Emmerstedter Industriegebiet gegenüber von ATU angesiedelt werden. Der momentane Vorschlag zeigt auf das Industriegebiet Neue Breite zwischen Auto/Motorrad Hirth und den anderen Autohäusern an der Einmündung Marientaler Straße/B244. Weiterhin ist im Wirtschaftsplan der Stadt Helmstedt ein Posten namens "Radweg Barmke-Emmerstedt Planung" erschienen. Hoffen wir dass der Status "Planung" bis zum DSL-Ausbau in Emmerstedt über Kabel auch bei "Planung" bleibt. Ein Radweg nach Barmke gut und schön - die armen hunderte von Radfahrern am Tag (oder doch Jahr) müssen sich ängstlich von tausenden Autos überholen lassen und landen dabei in 90% der Fälle im Straßengraben. Das Feldwegenetz nach Barmke ist so schlecht ausgebaut und nur über kilometerlange Umwege durch eine grüne Einöde zu befahren, dass unbedingt ein Radweg her muß.
Sollte der Radweg Realität werden, haben Radfahrer einen Grund mehr durch Emmerstedt zu reisen. Und damit auch die Freude über eine achterbahnförmige Holperpiste über die Emmerstedter Landstraße zu preschen und so jedem Fahrrad Gutes zu tun. Mal im Ernst: Auch wenn aus mir der Neid nach einer eigenen Emmerstedter Vermittlungsstelle a la 05352 und schnellem DSL für Emmerstedt spricht. Wer von der nicht so viel befahrenen aber zugegebenermaßen relativ engen Landstraße zwischen Emmerstedt und Barmke genug hat und den Autos aus dem Weg gehen möchte, der fährt gern über die Feldmark nach Emmerstedt. Nicht nur, dass die Wege hier schon vorhanden sind, sondern gibt es hier noch etwas zu sehen. Vorbei am schönen Emmerstedter Moor über die Grube Emma könnte es sich sogar zutragen, dass ein wunderschön in die Landschaft passender Zug den Radler überholt und sofern es ein Einheimischer ist, diesen an alte Zeiten erinnert. Nachts ist wenig Verkehr und man kann getrost die Straße als Rückweg wählen. Oder eben die viel genutzte Rennauer Autobahnauffahrt. Die A2 führt auf direktem Wege nach Helmstedt. Obwohl hier mit dem Fahrrad aus Sicherheitsgründen wohl doch eher der Umweg über die B244 angeraten sein sollte. In Emmerstedt öffnete vor kurzem in den ehemaligen Räumlichkeiten von "Elektro Henninges ELTKAUF" ein kleiner aber ansehnlicher Trödelladen. Ich habe mich selbst von dem Sortiment überzeugt und war erstaunt über die Vielfalt. Es gibt sogar reichlich Werkzeug für die Männerwelt. Ansehnliche (auf Grund des Platzes wenige) Möbel, Küchenutensilien, Behältnisse, Bücher (auch von Helmstedt), Ansichtskarten, praktische und lustige Gegenständde sind natürlich auch von der Partie. Das Geschäft ist zur Zeit nur samstags bis 14:00 Uhr geöffnet - ein Besuch und ein Anstrich im Kalender lohnen sich aber alle Male. Ansonsten ist mir nichts Neues bekannt. Freitag, 27. Januar 2012Der dreibeinige Hase
Einem Bauern am Ausgang des Dorfes Emmerstedt wurden des Nachts immer die Kühe ausgemolken. Lange lag er auf der Lauer, kein Mensch konnte im Stalle gewesen sein, und trotzdem waren am Morgen die Euter der Kühe leer. Alles Fluchen und Schimpfen half nichts, die vermeintliche böse Nachbarin war nicht zu erwischen. Da wachte in der nächsten Nacht der Knecht des Bauern. Beim Vollmondscheine sah er, daß ein Hase auf den Hinterbeinen unter einer Kuh saß und am Euter sog. Als er das seinem Herrn meldete, lachte dieser ihn zuerst aus und meinte, er hätte wohl geträumt oder zuviel getrunken. Aber der Knecht blieb dabei: „Wahr ist es doch!"
Am Abend versteckten sich der Bauer und der Knecht, und wieder kam der Hase durch ein Loch in den Stall gekrochen. Dabei sahen beide, daß dem Hasen eine Vorderpfote fehlte. — Der Knecht wollte Lärm machen und den Hasen verscheuchen, aber der Bauer hielt ihn zurück und meinte: „Den fangen wir in der nächsten Nacht lebendig!" Gesagt, getan! In der nächsten Nacht wachte der Knecht draußen vor dem Stalle, und als der Hase in den Stall gekrochen war, hielt er einen Drellsack vor das Loch in der Wand. Der Bauer machte nun im Stalle Lärm und tat so, als ob er den dreibeinigen Hasen fangen wollte. Erschreckt nahm dieser Reißaus und saß nun im Sacke fest. Rasch banden beide den Sack zu, damit ihnen der Hase nicht mehr ausrücken konnte. Voller Wut und Zorn ergriff der Bauer einen Knüppel und schlug auf den Sack, daß es nur so krachte. Aber je mehr er schlug, desto praller wurde der Sack, und plötzlich erklang aus dem Sack Menschengeschrei. Voller Verwunderung öffnete man den Sack — es hatte sich selbstverständlich schon eine Menge Nachbarn eingefunden — und zum Vorschein kam eine alte Frau aus der Nachbarschaft, von der schon immer die Rede ging, daß sie etwas von der Schwarzen Kunst verstünde. Sie hatte sich also in den dreibeinigen Hasen verwandelt und den Kühen die Milch ausgesogen. Erzählt von Lehrer Herbert Bodtke, Emmerstedt Spuk in Emmerstedt
Vor Jahren stand auf dem Windmühlenberge eine Windmühle. Der Müller hatte schon viele Gesellen gehabt, doch keiner hielt es lange bei ihm aus. Eines Tages kam wieder ein Müllergeselle und fragte nach Arbeit. Der Müller sagte: „Et hat ja gar keinen Zweck, du bliffst ja doch nich hier, in miene Mölle speuket et nämlich!" — Der Geselle aber lachte und erwiderte: „Ik hebbe keine Angst, ik were voll blieben." Damit zog er in die Mühle ein.
Einige Zeit ging alles gut. Auf einmal waren nachts drei schwarze Katzen da, die rumorten in der Mühle umher. Der Geselle kümmerte sich nicht darum, und so verschwanden sie wieder. In der folgenden Nacht erschienen sie aufs neue, gerade als der Geselle Mehlbrei kochte. Sie fauchten ihn an und wurden sehr zudringlich. Schließlich nahm der Müller eine Kelle voll Mehlbrei und schleuderte ihn den Katzen ins Gesicht. Jammernd rannten sie davon. In der nächsten Nacht kam nur eine schwarze Katze. Der Müllergeselle hackte gerade Holz. Sie fauchte um ihn herum und schlug mit den Krallen nach ihm. Kurzerhand hackte er ihr eine Pfote ab, so daß sie laut heulend und schreiend davonschnaubte. Als der Geselle am anderen Morgen zum Meister in die Stube trat, vermißte er die Großmutter, die sonst immer am Ofen saß. Er erkundigte sich beim Müller nach ihr. — „Tjaa", antwortete dieser, „dä Großmudder, dä liet in Bedde un is krank, gah man mal rin un beseuke se!" — Als der Geselle in die Kammer trat, lag die Großmutter im Bette. Sie hatte ein verbranntes Gesicht, und ihr fehlte die rechte Hand. Da war der junge Mann im Bilde. Die Großmutter hatte sich immer in eine schwarze Katze verwandelt, und wenn der Lohntag nahe kam, jagte sie so die Gehilfen davon. Erzählt von Lehrer Herbert Bodtke, Emmerstedt Der gute Geist vom Kurlandschen Hofe in Emmerstedt
Der Knecht Kurland hatte nichts, seine Braut hatte auch nichts, und als sie sich nach ihrer Hochzeit einen alten, verlotterten Hof kauften, sagten alle Emmerstedter: „Was soll das wohl werden?"
Eine abgemagerte Kuh und ein steifes Ferkel waren das einzige Vieh, das sie sich anschaffen konnten. Aber merkwürdig, trotz ihrer Armut waren die Eheleute stets zufrieden und meinten zu ihren Nachbarn, sie würden es schon schaffen. Und siehe, die magere Kuh wurde dick und fett, gab Milch wie noch nie und bekam muntere Zwillingskälber. Das Korn stand nicht besser als bei den anderen Bauern, aber bei Kurlands reichte der Vorrat stets bis in die neue Ernte hinein. Von Jahr zu Jahr vermehrte sich ihr Wohlstand. Ja, eines Tages sah eine Nachbarin bei der Kurlandschen sogar ein Goldstück auf dem Fußboden liegen. Das alles konnte nicht mit rechten Dingen zugehen, meinten die Emmerstedter, aber sie konnten der Familie nichts am Zeuge flicken; denn sie war sehr angesehen beim Marienberger Pastor, weil kein Armer unbeschenkt von ihrer Tür ging. Als der Nachtwächter bei seinem Rundgange durch die Straßen schlenderte, guckte er ganz gegen seine Gewohnheit auch einmal nach dem Himmel. Da sah er, wie sich ein kleines Wesen mit einer Garbe auf der Schulter auf Kurlands Dache niederließ und mit seiner Last im Schornstein verschwand. Mehrere Nächte hindurch beobachtete er das rannte er zum Bauermeister und meldete ihm, daß Kurlands auf unrechte Art und Weise zu ihrem Reichtum gekommen wären, denn der Teufel hülfe ihnen; er hätte ihn oft genug mit seinem feurigen Schweif in den Schornstein hineinfahren sehen. Wenn nun auch Kurlands ein Bündnis mit dem Teufel abstritten, so mußten sie doch ihren Hof und ihren Heimatort verlassen. Der Hof wurde verkauft. Käufer fanden sich genug, denn jeder dachte, er würde den Hausgeist, Drachen oder Teufel mitkaufen. Als aber Kurlands tränenden Auges mit dem letzten Fuder vom Hofe fuhren, kam plötzlich der kleine Kobold aus dem Stalle gelaufen, sprang auf den Wagen und rief den Neugierigen zu: „Ich gehe lieber mit guten Leuten auf einen fremden Hof in die Weite, als daß ich bei schäbigem Pack auf dem altbekannten Hofe in der Heimat bleibe". Napoleon auf der Brunsohle bei Emmerstedt
Im Dezember 1812 war es bitterkalt. Der Schneider und Krüger Schmidt hatte die Luken an den Fenstern verrammelt; er saß bei seiner Tranfunzel auf dem Tische und stichelte an einer Arbeitshose. Seine Frau strickte am Ofen und meinte: „Schorse, lat us man na'n Bedde Bahn, bi düssen Sneidrieben is doch kein Gespann mehr unnerwegs, Gäste komet nich mehr." Sie hatte recht, denn es war wirklich barbarisch kalt, so daß im nahen Jesseröder Holze schon einige Birken vor Frost geplatzt waren; ihr Mann hatte in seinem Garten am Braunkohl auch schon ein paar Hasen in der Schlinge gefangen.
Als nun der Krüger die Haustür verriegeln wollte, hörte er in Richtung Helmstedt auf der Lüneburger Heerstraße das Schellengeläut eines Schlittens. Bald hielt das Fuhrwerk vor seiner Tür. Aus dem geschlossenen Aufsatz des Schlittens stieg ein Mann in zerknitterter Uniform. Als er den Wirt bemerkte, bestellte er zwei große, heiße Grogs; aber schnell müßte es gehen. Kurze Zeit darauf dampfte das heiße Getränk in den Gläsern. Eines trank der Uniformierte selbst, das andere brachte er dem Insassen des Schlittens. Der neugierige Schmidt warf einen Blick in das Innere des Aufbaues und sah einen kleinen, untersetzten Mann mit schwarzen Haaren und weißer Gesichtsfarbe, bekleidet mit einem grünen Rocke und weißer Hose. Kaum hatte dieser ausgetrunken, da drückte der erste Uniformierte dem Krüger das leere Glas und ein Goldstück in die Hand, stieg ein und rief dem Kutscher ein fremdes Wort zu. Im Nu zogen die Pferde an, und der Schlitten verschwand im winterlichen Schneesturme in Richtung nach Gut Trendel. Krüger Schmidt wunderte sich über die überaus gute Bezahlung und orakelte mit seiner Frau, wer wohl diese beiden Fremden — denn als Ausländer hatte er sie an der Sprache erkannt — gewesen seien. Seine Frau erklärte mit einem Male: „Sdiorse, kiek mal den Lujedor an, dat is dä Kerel, dä'r inne was un nich rutkam." Als nun Krüger Schmidt das Goldstück genau betrachtete und sich das Gesicht des Reisenden vorstellte, sagte er zu seiner Frau: „Giff mek mal den Kalenner her, ik globe, dä Kerel was Napoljum." Und siehe, im Kalender stand als Kaiser der Franzosen ein kleiner Mann im grünen Rock und weißer Hose, den er genau als den Reisenden erkannte, der nicht ausgestiegen war. Von Lehrer Herbert Bodtke, Emmerstedt. Die Kaiserwiese bei Emmerstedt
Oft genug hatte Bruno von Walheck Botschaft an seinen Freund Lothar in Süpplingenburg gesandt, daß Keiler und Sauen im Bruche an der Aller wühlten und eine prächtige Hatz zu erwarten wäre. Ebenso oft war aber auch von Lothar von Süpplingenburg ein Bote nach Walbeck gekommen mit der Nachricht: „Lieber Bruno, sattle schnellstens, im Elm sind Hirsche gesichtet, laß uns des edle Waidwerk pflegen!'
Auch als 1125 Lothar in Aachen zum deutschen Kaiser gekrönt wurde, blieb die Freundschaft der beiden alten Kampf- und Jagdgenossen bestehen. Der Verkehr zwischen den beiden Orten war ja nicht mehr so rege wie vorher, denn Lothar wurde nun durch die Regierungsgeschäfte reichlich in Anspruch genommen. Aber trotzdem war der Kaiser noch oft in Walbeck, um durch seinen Vertrauten die Stimmung der sächsischen Edelinge zu erfahren. Wenn Lothar nun von Süpplingenburg nach Walbeck über Mollesthorpe durch die Ausläufer des Lappwaldes ritt, so rastete er gewöhnlich auf halbem Wege an einer Wiese mit einem Spring. Hier wurden die Pferde getränkt, der Kaiser lagerte mit seinem Gefolge und nahm einen Imbiß. Im Volksmunde nannte man diese Wiese deswegen die „Kaiserwiese". Der überlieferte Name ist bis auf unsere Zeit gekommen, obwohl die Wiese Ackerland geworden und von einer Quelle nichts mehr zu sehen ist. Von Lehrer Herbert Bodtke, Emmerstedt. Die Emmerstedter Blume
Die Helmstedter Studenten hatten die Gewohnheit, mit ihren Damen nach dem Amalienbad zu wandern und sich dort zu verlustieren, denn die Bekanntschaft mit einer Professorentochter konnte beim Examen sehr wertvoll sein.
Ebensooft gingen sie aber auch mit den Dienstmädchen, den „Besen", nach Harbke in den „Pudel", denn von ihrem Wohlwollen hing sehr oft ihr leibliches Wohl ab. In Helmstedt fühlten sich die Studenten so recht als die Herren der Stadt. Wenn sie gestiefelt und gespornt auf dem „breiten Stein" daherkamen, mußten ihnen die Bürger Platz machen und heruntertreten. Auf dem Lande hatten sie jedoch Angst. Bauernsöhne und Knechte waren wohl im Gebrauche des Degens nicht bewandert, wußten dafür aber Zaunlatten und Wagenrungen gut zu gebrauchen. Die Studenten hatten es sich angewöhnt, des Sonnabends im „Großen Krug" beim Krüger Keuneke in Emmerstedt zu kegeln. Jede „Neun" kostete eine Runde Bier, und der „Pumpenkönig" mußte einen Krug Branntwein zum besten geben. War ein Kegelabend auch oft recht feuchtfröhlich verlaufen, so zogen die Studenten doch wieder als gesittete Musensöhne durch den Hausmannsturm in die Stadt ein, denn der Marsch über den Pastorenweg ließ ihre benebelten Häupter wieder auslüften. Einmal kamen nun die Studenten an einem Sonntag nach Emmerstedt. Einer von ihnen hatte Geburtstag und wollte seine Kameraden mit einem Faß Bier erfreuen, das im Großen Krug, ihrer Kegelkneipe, abgetrunken werden sollte. Sie ließen sich in der Däle nieder, Krüger Keuneke mußte ein Faß Bier heranrollen und Schoppen auf die Tische stellen. Dann begann die Feier mit einem Chorliede. Allmählich wurde es den Studenten aber zu langweilig, und sie dachten, es wäre doch schön, wenn sie noch eine Stunde kegeln könnten. Aber die Kegelbahn war besetzt, Bauernsöhne und Knechte kegelten. Als die Studenten den Wirt fragten, wann die Knechte aufhörten und sie kegeln könnten, entgegnete er: „Dat geiht nich. Sünnabends kejelt jie, un sonndags sünd de Buern an de Reje, da is nist anne tau maken." Die Studenten ließen aber mit ihrer Forderung nicht locker; sie wären doch in so guter Stimmung, und die Bauernburschen müßten es doch einsehen, daß sie als zukünftige Pastöre, Richter und Bürgermeister vorgingen. Der Krüger ließ sich bereden und erklärte den so machte es Keuneke mit allen Keglern. Verwundert tranken die Bauern auch aus, und dann erklärte ihnen der Krüger: „Jie Döllmers, jie Tranköppe, seiht jie denn nich, dat dä Herrn Studenten kegeln willt? Jie dickdrebischen Bengels, wat staht jie noch da? Schert jüch rut, un lat' jüch hüte nich mehr seihn!" Als die Studenten sich wunderten, daß die Emmerstedter so friedlich die Kegelbahn räumten, meinte Krüger Keuneke: „Ja, dat mot'n elehrt hebben, jie künnt dat nich! Ik hebbe et dä ok dorch dä Blaume eseggt!" Seit dieser Zeit heißt der Große Krug die „Emmerstedter Blume". Erzählt von Lehrer Herbert Boitke, Emmerstedt Professor Beireis und der Emmerstedter Diamant
Im Jahre 1805 stattete Goethe dem Baron von Veltheim in Harbke einen Besuch ab wegen der seltenen Bäume, die in seinem Park standen. Bei dieser Gelegenheit versäumte er es nicht, dem Hofrat Beireis in Helmstedt seine Aufwartung zu machen.
die Leibnizsche Rechenmaschine und den großen Magneten, an dem der Runstedter Hirtenknabe mit den eisernen Knöpfen seines Hirtenmantels hängengeblieben war, als er den Professor zu seinem Herrn nach Runstedt einladen wollte. Als Goethe nach dem sagenhaften Diamanten von der Größe eines Gänseeies fragte, holte ihn Beireis aus der Hosentasche hervor und erklärte, wie er zu diesem seltenen Stück gekommen sei. Als der Kaiser Kien-Lung von China (1736-1796) die dritte Nebenfrau heiratete und ihr ein Schloß bauen wollte, brauchte er Geld. Da er aber schon die Reis- und Wegesteuer verpfändet hatte, blieb ihm nur der Ausweg, sich von seinem größten Schatze, einem ungeschliffenen Diamanten, zu trennen. Beireis war der einzige Mensch auf der Erde, der die Pfandsumme von 3 000 000 Talern hinterlegen konnte, und lieh also dem Sohne des Himmels das Geld. Goethe erkannte sofort, daß der vorgelegte Edelstein kein echter Diamant war. Er vermutete, daß es sich um einen der bei Emmerstedt oft gefundenen wasserhellen Kiesel handelte. Da er aber diese Verdächtigung nicht auszusprechen wagte, fragte er den Professor, warum er den Stein nicht schleifen ließe, dieser würde doch dadurch an Feuer und Wert gewinnen. Beireis aber war um eine Antwort nicht verlegen. Er erwiderte: „Erstens dauert mir das Schleifen zu lange, denn man hat mir in Amsterdam gesagt, ich müßte mit fünfzehn Jahren rechnen. Zweitens soll der Schliff 1 000 000 Taler kosten, und soviel Geld will ich dafür nicht anlegen, obgleich dieser Betrag für mich keine Rolle spielt." Als Beireis starb, fand man den Riesendiamanten nicht unter seiner Hinterlassenschaft. Vielleicht hat ihn Kien-Lungs Nachfolger doch einlösen können. Erzählung von Lehrer Herbert Bodtke aus Emmerstedt Die Emmerstedter Totenhand
Stoffel Stiemerding aus Emmerstedt war ein nichtsnutziger Geselle. Anstatt seinem Vater bei der Feldarbeit und der Leineweberei zur Hand zu gehen, trieb er sich lieber in der Emmerstedter Feldmark umher und legte Schlingen für Hasen und Rehe. Am liebsten hielt er sich am Magdeburger Tore in Helmstedt auf, wenn dort wallensteinsche oder schwedische Landsknechte lagerten, mit ihren Taten prahlten und ihr Beutegeld rollen ließen. Ja, so ein wildes Leben war nach seinem Geschmack.
Eines Tages war Stoffel verschwunden. Als Troßbube zog er mit den Schweden gegen die Kaiserlichen. Aber schon beim ersten Treffen der gegnerischen Heerhaufen wurde er, da er ja keinerlei Erfahrung im rauhen Kriegsgewerbe hatte, so zugerichtet, daß er mit nur einem Auge, einem steifen Beine, schwacher Lunge und ohne ersehnte Beute nach Hause wandern mußte. Hier ‚trieb er es trotz seiner bösen Erfahrungen nur noch toller. Bier, Branntwein, Gesottenes und Gebratenes wollte er haben. Wenn seine Mutter ihm das Essen nicht gut genug machte, riß er sie an den Haaren und schlug ihr ins Gesicht. Einmal hatte Stoffel bei den Landsknechten in Helmstedt soviel getrunken, daß er den Weg nach Hause nicht finden konnte, sich verirrte und im Schalkebach ertrank. Nun hatte das Dorf Ruhe. An der Kirche - hier war damals der Friedhof auf dem Kirchberg - wurde er begraben. Als nach einem Monat der Pannemann und Totengräber Korte über den Friedhof ging, erschrak er und wäre bald vor Entsetzen auf den Rücken gefallen. Aus dem Grabe des Stoffel ragte mahnend eine Hand empor. Kopfschüttelnd bog Korte die Hand in die Erde zurück und warf neun Schaufeln Sand darauf, denn er konnte es sich nicht erklären, wie die Hand aus dem Sarge und durch fast drei Ellen Erde gewachsen war. Nach einem Monat war zum größten Schrecken des Totengräbers die Hand wieder aus dem Grabe gewachsen. Kurz entschlossen schnitt Korte die Hand mit einer Sichel ab und brachte sie in die Sakristei der Kirche, wo sie lange Zeit als mahnendes Zeichen für die Übertreter des vierten Gebotes liegt. Heute kann sie jeder Besucher im Emmerstedter Museumshof gestaunen. Erzählung von Lehrer Herbert Bottke aus Emmerstedt. Ergänzungen von mir. Dienstag, 12. Oktober 2010Breitbandausbau in Helmstedt/Emmerstedt
Vielen dürfte es schon aufgefallen sein. Jeden Tag irgendwo ein Telekomauto und überall große Wagen der KatiKom. Die KatiKom ist ein Unternehmen, welches im Auftrag der Deutschen Telekom in Helmstedt (auch überall anders in Niedersachsen) sich um die Kabelverlegung und Installation kümmert. In Helmstedt wird zur Zeit daran gearbeitet eine Glasfaserstrecke von der OVSt (Ortsvermittlungsstelle) Helmstedt zum Mobilfunkmasten an den Tonwerken zu legen.
Das heißt zwar nicht direkt schnelleres DSL, aber so ähnlich. Der Ausbau wird unter anderem für den UMTS-Ausbau dieses Masten führen und damit wird der Windmühlenberg und auch Emmerstedt mit schnellerem Internet versorgt. Wenn auch nur aus der Luft - schnell ist eben schneller als langsam. ![]() ![]() Soll man der Telekom glauben, wird der Ausbau wahrscheinlich in folgende Richtung gehen. Vom Funkmasten könnte eine WiMAX-Verbindung über den IEEE-Standard 802.16 von mindestens 600 bis zu 900 Meter reichen, um komplett Emmerstedt inklusive Industriegebiet mit DSL und Telefonie über Funk zu versorgen. So könnte es aussehen. Ob dies so kommt ist die Frage. Fest steht, dass die Telekom bereits Interessendatenbanken zum Thema Call & Surf per Funk eröffnet hat und das Produkt ankündigt. Fest steht, dass die Telekom die Vorbereitung für die Glasfaserkabel bald abgeschlossen hat und dann die Glasfasern in das Leerrohr geblasen werden können. Von den Tonwerken aus hat man jedenfalls einen guten Ausgangspunkt und alle Indizien sprechen für dieses Vorhaben. Wofür sonst so viel Bandbreite an einem Funkturm? Update vom 03.05.2012 Im Frühjahr 2011 war es soweit. LTE war laut Telekom möglich. Nach "Hören-Sagen" läuft die Technik auch gut und zuverlässig. Auch für Online-Spieler soll es geeignet sein. Bis auf das Volumenlimit ist es so eine gute Alternative zum Dorf-DSL ligt 384. Nun liegen die Glasfaserkabel bis zum Ortsausgang Helmstedt und der Mobilfunkturm auf dem Tonwerkegelände Lehrmann ist damit versorgt. Es steht an, dass der Fahrradweg zwischen Emmerstedt und Helmstedt erneuert wird. Dies wird wohl die Stadt übernehmen - der Fußweg in Emmerstedt wurde vom Helmstedter Bürgermeister an das Land abgegeben, was die Laufzeit erheblich erhöhen wird. Die Chance, dass die DTAG Leerrohre mit einlegen lässt (wahrscheinlich durch die KatiKom), ist sehr hoch. So haben die Emmerstedter wenn auch nur eine gewisse Chance auf Hoffnung für schnelles DSL über Kupfer oder Glasfaser. FTTH wird es wohl nicht geben. Vielen dürfte es schon aufgefallen sein. Jeden Tag irgendwo ein Telekomauto und überall große Wagen der KatiKom. Die KatiKom ist ein Unternehmen, welches im Auftrag der Deutschen Telekom in Helmstedt (auch überall anders in Niedersachsen) sich um die Kabelverlegung und Installation kümmert. In Helmstedt wird zur Zeit daran gearbeitet eine Glasfaserstrecke von der OVSt (Ortsvermittlungsstelle) Helmstedt zum Mobilfunkmasten an den Tonwerken zu legen. Das heißt zwar nicht direkt schnelleres DSL, aber so ähnlich. Der Ausbau wird unter anderem für den UMTS-Ausbau dieses Masten führen und damit wird der Windmühlenberg und auch Emmerstedt mit schnellerem Internet versorgt. Wenn auch nur aus der Luft - schnell ist eben schneller als langsam. Mittwoch, 6. Mai 2009[Lied] In Emmerstedt sünd de Zwetschen riepe
Text von Erich Fanselow
In Emmerstedt sünd de Zwetschen riepe, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – foffteihn Pennich kost’ de Kiepe. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Heinrich steiht an’n Boom un rackelt, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – dat dä ganzen Zwetschen wackelt. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Grete nimmt den Korf un sammelt, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – dat dä Zwetschen nich vorrgammnelt. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Wer will von dä Zwetschen naschen, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – mott se vorrher düchtig waschen. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Oma haalt dat Mest uut’n Schappe: – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – „Nun sniet man hille un nich sau knappe!“ Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Wer dat Maus jeern ääten möchte, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – mott ook flietig sien bien Löchten. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Wilhelm halt den Pümpel her, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – räuhert de Zwetschen hen un her. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Wenn dat Maus so .langsam dicket, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – koomet de Kinner an un licket. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Wenn dat Maus nun fertig weer’, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – krijjt Lenchen alle Pötte her. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la – la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Karl, dä nimmt den grooten Löppel, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – balle is nuu leer de Kettel. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. In’n Winter quält de Kinner de Mudder: – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – „Wie ät opp’n leiwesten Zwetschenbotter.“ Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Nuu is dat Lied von’ne Zwetschen uute, – tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la – licket jüch man alle de Snuute. Tra - la - la - la - la, tra - la - la - la - la. Oh, wie is dat sau jemütlich, sau jemütlich, sau jemütlich, oh, wie is dat sau jemütlich, Jemütlichkeit mott sien. Samstag, 27. Dezember 2008News aus 2008
Samstag den 5. April 2008
Die Helmstedter ARAL-Tankstelle am Bahnhof (Poststraße) hat wegen Umbauarbeiten für ca. 3 Monate geschlossen. Die Arbeiten sind schon in vollem Gange, wie man sehen kann. Lassen wir uns einmal überraschen, wie die neue Tankstelle aussehen wird und was alles Neues auf uns zukommt. Der Emmerstedter Hof hat nun geschlossen. Es ist offiziell, dass er tief in der Kreide stand und der Koch nun den Platz geräumt hat. Wie wohl die nächste Gaststätte dort wird? Sonntag der 23. März 2008 - Osterfeuer Gestern fand in Emmerstedt das ultimative Osterfeuer 2008 statt. Das passt nicht ganz. Seit 25 Jahren war das Osterfeuer 2008 ein sozusagender Reinfall. Es schneite den ganzen Abend. Das Holz war so nass, dass es nur mit ca. 2 Stunden Verspätung entzündet werden konnte. Viele Besucher fanden wegen dem Wetter auch nicht zum Feuer. Um 23:00 Uhr war die Musik aus und nur noch sehr wenige Besucher waren da. Etwa weniger als 30. 30 Minuten später wurden auch Bier und Bratwürste von der Landjugend Emmerstedt abgeholt. Nächstes Jahr wird es wieder besser. Dienstag den 11. März 2008 - Sturmschäden Heute gegen 14:00 Uhr sind in der Brunsohle zwischen Emmerstedt und Barmke zwei Bäume umgekippt. Die Feuerwehr Barmke war unter anderem im Einsatz. An selber Stelle musste die Feuerwehr Emmerstedt bereis am Dienstag gegen 4:00 Uhr morgens einen umgefallenen Baum von der Straße entfernen. Weiterhin war am 4.03.2008 die Emmerstedter Feuerwehr dabei einen umgestürzten Baum an der Emmerstedter Landstraße zu entfernen. Donnerstag der 6. März 2008 - GOOGLE offline Laut Angaben sind heute ein paar Google-Server nicht mehr erreichbar gewesen. Google war von ca. 15:30 bis in die späten Abendstunden nicht mehr zu erreichen. Dies war laut Angaben nur bei Telekomkunden der Fall. Laut Telekomanfrage per Störungshotline lag der Fehler bei Google. PING-Test verlief auch erfolglos. 01. Januar 2008 Brand an Sylvester in Emmerstedt kurz nach 00:00 Uhr löste Sirene und Feuerwehreinsatz aus. Der Brand Ecke Schmiedestraße / Hauptstraße löste in Emmerstedt auch eine plötzliche ungewöhnliche Ruhe im Brandgroßraum aus. Gebrannt hat eine Scheune mit Strohballen - Ursache war anscheinend eine fehlgelandete Sylvesterrakete. Die Emmerstedter Feuerwehr war mehrere Stunden mit der Löschung des Brandes beschäftigt. Freitag, 27. Juni 2008Bericht: Grube Emma bei Emmerstedt
Geografische Lage: Breite / Länge 52.2592 / 10.9644
Die Grube Emma hat Ihren Namen von der damals dort ansässigen Grube. Dort wurde seit 1865 von den "Consolidierten Suderschen Braunkohlenwerke" Kohle untertage abgebaut. Durch Grundwasser und Einstürze in den Gängen ist das Gebiet weiträumig von sogenannten "Trichtern" übersäht. Das kommt auch daher, dass die erste Sohle nicht besonders tief liegt. Am 1.10.1908 hatte die Grube ca. 120 Beschäftigte und war bis 1924 im Tiefbau Kohleförderung bis zur 6. Sohle (125 Meter) vorgedrungen. Im Herbst 1924 wurde die Grube Emma stillgelegt. Von 1745 bis 1780 betrieb man Torfabbau im "Sachtleber Moor" - hinter der Brunsohle, also der heutigen Grube Emma. Um 1816 wurde dort Vitriol abgebaut, dass unter anderem heute zur Herstellung von Tinte benutzt wird. Im Jahre 1885 hatte dann die Grube Emma 7 Einwohner. Der Ortsteil gehörte zu diesem Zeitpunkt noch zu Mariental. Um 1901 errichtete man an der Bahnstecke, die durch die Grube Emma führt eine Haltestelle und im Jahre 1905 wurde von der Überland-Zentrale Helmstedt dort ein kleines Kraftwerk errichtet, dass noch heute zu sehen ist. Von dort aus wurde Emmerstedt ursprünglich mit Strom versorgt. Emmerstedt hat also seit 1906 elektrischen Strom. Das Kraftwerk wurde genau wie die Grube nur bis 1924 betrieben. Heute ist das große weiße Gebäude, wie auf den Bildern zu sehen, ein leerer Bau, der der Avacon gehörte, ein Tochterunternehmen der E-ON, und nun in Privatbesitz ist. Die Türen sind verschlossen und teilweise auch verschweisst, um Eindringlinge und Neugierige den Zutritt zu verwehren. Im hinteren Teil des Geländes ist ein Lagerplatz vorzufinden, auf den damals Eisenbahnschienen führten. Heute sieht man dort nur noch Reste von Lagerungen und Einen U-förmigen Hebekran. Der Platz ist sehr bewachsen. Samstag, 21. Juni 2008Schützenfest in Emmerstedt 2008
Gestern am Freitag fand der erste Tag des emmerstedtischen Schützen- und Volksfestes statt. Seit Anfang des Jahres wurde gemunkelt, dass das Katerfrühstück, dass bisher immer montags stattfand verschoben werden sollte auf Samstag. Das Schützenfest wird so verkürzt um einen Tag und das Katerfrühstück wurde auch laut Programm zum Katerabendessen am Samstag ab 20:00 Uhr durchgeführt.
Seit diesem Jahr gibt es allerdings eine weitere Planänderung - es wurden Sicherheitsmänner beauftragt den Platz zu bewachen und alles im Auge zu haben, damit die Veranstaltung friedlich abläuft. Weiterhin haben sich Festveranstalter "Walter Stendel und Mitarbeiter" und der Emmerstedter Schützenverein darauf geeinigt den Verzehr von selbstmitgebrachten Getränken zu untersagen. Darauf sollen nun auch die Sicherheitsmänner ein Auge werfen. Besucher mit Flaschen jeglicher Art in der Hand, werden nicht den Platz betreten dürfen. ![]() Bei der Jugend stößt man laut einigen Befragungen in dieser Weise auf Widerstand. Einige Flaschen wurden auf der Straße von Freitag auf Samstag zerschmissen und eine allgemeine Unzufriedenheit war zu erkennen. Die Festbetreiber meinen, dass Sie so mehr Umsatz machen würden, aber ich konnte erkennen, dass dieses Jahr sehr viele Besucher ausblieben. Der Auto-Scooter musste auch vorzeitig geschlossen werden, da weniger Besucher als im Vorjahr an diesem Freitag dort waren. Ich werde soweit auch protestieren, da ich diese Veränderungen nicht für gut heisse. Ich werde keine Flaschen zerschmeissen, sondern einfach mein Geld in der Tasche behalten und diesen Platz nicht betreten. Das diesjährige Schützenfest muss deshalb Samstag und Sonntag ohne mich auskommen. Das wird wohl nicht so schlimm sein, aber um so mehr Menschen so denken, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass nächstes Jahr die alte emmerstedtische Tradition vernünftig fortgeführt wird. Deshalb beende ich hier meine Berichterstattung und wünsche all denjenigen, die das Fest besuchen einen schönen Aufenthalt.
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