Heute am 11. August 2013 begab ich mich auf große Reise. Mir wurde eine Woche vorher zugetragen, dass in Halchter ein Dorfflohmarkt sei. Ich informierte mich und stieß tatsächlich auf die Halchtersche Internetseite, auf der es einen Eintrag über den Dorfflohmarkt gab. Dieser sollte im ganzen Dorf stattfinden. Das heißt jeder interessierte Dorfbewohner konnte seinen Hof oder seine Garage öffnen und ausgediente Dinge zum Verkauf anbieten. Eine tolle Idee wie ich finde. Im Dorfgemeinschaftshaus sollte es ab 10:00 Uhr morgens einen Plan für das Dorf und die dortigen Stände geben. Ich plante weiter und recherchierte am selben Tag einen Flohmarkt auf dem IKEA-Parkplatz in Braunschweig.
Heute fuhr ich erst über die Autobahn 2 zum besagten Parkplatz im braunschweigischen Hafengebiet. Dort angekommen zahlte ich 1 € für einen Parkplatz - die Flohmarktbetreiber müssen schliesslich auch Essen und Trinken. Der Platz war ziemlich voll und somit gingen knappe zwei Stunden ins Land und der Kofferraum war gut gefüllt. Nun ging es auf nach Halchter mit Geleit des Navigationssystems. In Halchter Angekommen der erste Schock - Verkehrschaos und die Frage nach dem Parkplatz. Man stelle sich sonst ein Dorf ohne Innenstedt vor mit viel Wohngebiet - also logischerweise Parkplätze "en mass". Leider Fehlenazeige - manche parkten sogar so bedeppert, dass sie den ganzen Verkehr behinderten.
Nach einiger Zeit habe ich auf einer Straße im Zentrum bzw. Dorfmittelpunkt einen Platz gefunden - endlich. Nun ging es los zum Gemeinschaftshaus. Dort besorgte ich mir einen Lageplan der Stände, um zu wissen wie ich am besten laufe. Im ganzen Dorf war die Hölle los und ich kam mir vor wie in der Innenstadt - nur eben im Wohngebiet.
Da ich beim Laufen eher faul bin und nicht viel mitnehme, hatte ich natürlich bei strahlendem Sonnenschein kein Trinkwasser am Mann. No Problemo - einige Dorfbewohner befeuerten Ihren Grill und verkauften Würstchen sowie 0,5 Liter PET-Flaschen zum fast Selbstkostenpreis. So kam ich also auch weit entfernt vom Auto zu einer sogar eiskalten Flasche leckerem ALDI-Wasser.
Perlig und erfrischend rinnte es im Schein der wärmenden Sonnenstrahlen die Kehle herunter. Nach neuem Erwachen durch die Perlen der Kohlensäure und Öffnen der Augen, kam ich mir plötzlich vor wie in einem anderen Land.
Im halchterschen Neubaugebiet standen Häuser in eigenartigem, ja fast amerikanischem Stil. Breite Garagentore, eckige Häuser in neumodernen Farben. Hier war ebenfalls die Hölle los.
Meist benötigt man ja nichts, wenn man über Flohmärkte geht oder zu diesen fährt. Das Gesuchte findet man meist erst, wenn man es sieht. Neben einer Taschenlampe, einem ausgestopften Fluggetier, einem Waschbecken mit Armatur und Handtuchhalter, Kugelschreibern und allerhand Kleinkram erlernte ich auch eine wertvolle Erfahrung: Dorfflohmärkte sind klasse.
1. Sie kosten den Verkäufer kein Geld, sondern nur Zeit.
2. Man bewegt sich viel an frischer Luft, da die Stände nicht aneinandergereiht sind.
3. Man kann gut Schnäppchen schlagen, da die Verkäufer meist keine Profis sind - genauso sollte man aber auch aufpassen

4. Alles läuft hier etwas herzlicher ab - man begrüsst sich am Stand oder in der Garage.
5. Es werden auch große unhandliche Dinge verkauft, da die Verkäufer ja zu Hause sind.
6. Man kann mal so richtig billig unnützen Plunder kaufen.
Alles in allem eine tolle Erfahrung. Ich hoffe bei Zeiten noch auf andere Dorfflohmärkte gehen zu können. Auch hätte ich Lust in Emmerstedt einen solchen zu erleben - man selbst hat ja auch einige nicht mehr benötigte Dinge, die man zum Beispiel auf Flohmärkten gekauft hat.